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发表于 2009-6-9 03:42 PM
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供参考, 转载 http://www.deraktionaer.de/xist4 ... __dId_10085989_.htm
27.04.2009
Insolvenzgefahr? Solarworld, Q-Cells, Phoenix, Manz, Centrotherm, Solon, Conergy und Co im Pleite-Check
Florian Söllner
Einige deutsche Solarhersteller wird es erwischen, so Solarworld-Chef Frank Asbeck in einem Interview. Wie bedrohlich ist die Lage wirklich? DER AKTIONÄR hat die deutschen Solarwerte mittels des Z-Scores und dem Cash-Ratio einem Bilanz-Check unterzogen.
2009 ist das Jahr der Entscheidung. Viele Solarfirmen werden das Krisenjahr als Gewinner verlassen, einige aber auch scheitern. Überkapazitäten, die Finanzkrise und ein langer Winter haben der Branche zum Jahresbeginn stark zugesetzt. Dies hat nun Solarworld-Chef Frank Asbeck in einem Interview mit der FTD unterstrichen: „Wir erleben eine Zeitenwende. Bei vielen Solarunternehmen stimmen die Kostenstrukturen nicht, und wer zurzeit mit den Kosten nicht zurechtkommt, den frisst der Markt. Auch einige deutsche Hersteller wird es wohl erwischen, womöglich sogar einen der fünf oder sechs größten.“ Solarworld selbst kommt vergleichsweise gut durch die Krise, wie Frank Asbeck bereits vor wenigen Tagen im Gespräch mit dem AKTIONÄR klarstellte.
Z-Score + Cash-Ratio
Auch im Quick-Check der Bilanz kann Solarworld überzeugen. DER AKTIONÄR hat für die großen deutschen Solarwerte den Z-Score sowie das Cash-Ratio ermittelt. Der Altman Z-Score ist ein grober Anhaltswert hinsichtlich der Insolvenz-Wahrscheinlichkeit einer Firma. Je höher der Wert, desto sicherer die finanzielle Lage. Entwarnung gibt eine Zahl über 3, zwischen 2,7 und 3,0 ist bereits eine gewisse Vorsicht angebracht. Liegt die Kennzahl zwischen 1,8 und 2,7 ist dem Z-Score zufolge theoretisch die Möglichkeit einer Insolvenz innerhalb von zwei Jahren gegeben. Sehr hoch ist das Pleiterisiko bei einem Wert unter 1,80.
Der unter anderem auf der Marge, Bilanzdaten und dem Börsenwert basierende Z-Score, hat jedoch Schwächen. So enthält er etwa Forderungen und Lagerbestände. Doch gerade diese zwei Bilanzpositionen sind bei Solarfirmen derzeit mit Vorsicht zu genießen. DER AKTIONÄR hat daher die Tabelle um das Cash-Ratio ergänzt. Dieses stellt das Verhältnis der Barmittel zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten dar. Auch hier gilt: Je höher der Wert, desto liquider die Firma.
Bilanz-Check
Firma Z-Score Cash-Ratio KGV 2010
Centrosolar - 0,18 6
Centrotherm 2,39 0,65 11
Conergy - - negativ
Manz Automation 4,05 1,16 10
Phoenix Solar 7,96 0,20 7
Q-Cells 2,77 0,45 8
Roth & Rau 3,88 1,40 12
Solarworld 2,70 4,70 11
Solon 1,75 0,02 8
Sunways 3,28 0,09 4
(Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen)
Dieser Quick-Check deckt sich im Wesentlichen mit der bisherigen Einschätzung des AKTIONÄRs:
Centrosolar ist nicht unmittelbar bedroht, verfügt aber über kein komfortables Cash-Polster. Hier sollten Anleger abwarten.
Die AKTIONÄR-Empfehlung Centrotherm fällt zwar unter den Z-Score von 2,70, hat jedoch ein gutes Cash-Ratio und vor allem – was der Z-Score nicht berücksichtigt – einen extrem hohen Auftragsbestand.
Conergy hat erst vor wenigen Tagen selbst von einer Existenz bedrohenden Lage gesprochen. Damit hat das Management nicht übertrieben. Da noch keine Bilanz für 2008 vorliegt, wurde auf einen Z-Score verzichtet. Dennoch ist das Fazit eindeutig: Aktie meiden!
Manz Automation ist eine der stabilsten Aktien. Anleger können sich hier beruhigt zurücklehnen. Die Aktie ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung.
Phoenix Solar ist der Z-Score-Gewinner. Das Cash-Verbindlichkeiten-Verhältnis ist weniger überzeugend.
Bei Q-Cells spiegeln die Daten sehr gut die aktuelle Situation wider. Der Z-Score gibt Entwarnung, die Cash-Quote könnte hingegen besser sein. Da jedoch Finanzvorstand Dr. Hartmut Schüning in diesen Tagen an einer weiteren Finanzierung arbeitet, bleibt die Aktie ein AKTIONÄR-Favorit.
Noch stabiler präsentiert sich der Solarmaschinenbauer Roth & Rau. Die AKTIONÄR-Empfehlung (siehe auch Interview) ist ein klarer Kauf.
Solarworld punktet vor allem mit seinen hohen liquiden Mitteln. Der Solarriese bleibt ein Kauf.
Deutlich enger sieht es bei Solon aus. Nicht nur der Z-Score gibt ein Warnsignal, auch das niedrige Cash-Ratio sollte zur Vorsicht mahnen.
Bei Sunways gibt der Z-Score zwar grünes Licht. Aufgrund der relativ geringen liquiden Mitteln rät der AKTIONÄR dennoch von einem Investment ab.
Differenzieren wichtig
Die Solarbranche ist viel zu komplex, um von einer einfachen Kennzahl eingefangen zu werden. Ein gutes Beispiel sind langfristige Lieferverträge, die Conergy derzeit bedrohen, welche jedoch nicht in dieser Kennzahl enthalten sind. Auch weiche Faktoren wie Produktqualität spielen keine Rolle. Dennoch hat der Z-Faktor als grobe Orientierung durchaus seine Gültigkeit.
Anleger sollten zwar finanzschwache Aktien meiden, der Solarbranche aber grundsätzlich treu bleiben und auf die Gewinner-Papiere setzen. Denn die langfristigen Perspektiven bleiben überzeugend. So sagte etwa US-Milliardär Ted Turner vor wenigen Tagen in einem Interview: „Erneuerbare Energien bieten die größten wirtschaftliche Möglichkeiten, die die Welt jemals gesehen hat.“ Er selbst hat mehrere Millionen Dollar in die Solarbranche investiert. |
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