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Folgt auf den "Schwarzen Freitag" ein "Schwarzer Montag" an Europas Börsen? Erste Indikationen lassen Böses erahnen. Der IBEX knüpft an die Talfahrt an und verliert kurz nach Handelseröffnung 2,7 Prozent. Die sich verschlechternde Finanzlage des Landes hatte den spanischen Leitindex am Freitag um fast sechs Prozent einbrechen lassen. Der DAX gibt im frühen Geschäft 1,3 Prozent nach, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,7 Prozent. Das am Freitag von den EU-Finanzministern verabschiedete 100 Milliarden Euro Rettungspaket für den spanischen Bankensektor hat die Anleger nicht überzeugt.
Denn zunehmend geraten auch die einzelnen spanischen Regionen in finanzielle Schieflagen. Valencia und jetzt wohl auch Murcia haben bereits Hilfe in Madrid beantragt, andere Regionen könnten bald folgen. Immer mehr Beobachter befürchten, dass das Land um einen vollständigen Bailout wie Portugal und Irland nicht herumkommen wird. "Sollte der Abverkauf am spanischen Anleihemarkt weiter anhalten, wird das Land den Zugang an den Kapitalmarkt verlieren", sagt Christian Schulz, Volkswirt bei der Berenberg Bank. Im frühen Geschäft steigt die Rendite spanischer Benchmarkanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren 22 Basispunkte auf 7,40 Prozent.
Spanische Anleihen bald nur noch Schrott?
Mit einer weiteren Herunterstufung des Ratings könnte Spanien den Investment-Status verlieren. Für Moody's hat Spanien das Rating jüngst auf "Baa3" gesenkt und notiert damit nur noch eine Stufe über Ramschniveau. "Sollten die spanischen Anleihen mit Ramschniveau eingestuft werden, werden weitere Investoren gezwungen, ihre spanischen Anleihen zu verkaufen", erwartet Schulz. Erschwert wird die Lage dadurch, dass Madrid inzwischen davon ausgeht, dass die spanische Wirtschaft auch im kommenden Jahr schrumpfen wird.
Die Regierung erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Das könnte sich als nicht ausreichend erweisen. Die Societe Generale hält die Annahmen für zu optimistisch und erwartet im kommenden Jahr sogar ein Minus bei der Wirtschaftsleistung von zwei Prozent. Damit dürfte der Druck an den Anleihemärkten anhalten. Der Renditeabstand spanischer Staatstitel zu Bundesanleihen steigt am Morgen auf einen neuen Rekordwert von fast 650 Basispunkten. Die Risikoprämien an den Kreditmärkten auf einen möglichen spanischen Zahlungsausfall notieren ebenfalls auf Rekordniveau. |
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