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Griechenland bekommt 12 Mrd. Euro überlebenshilfe
Athen soll Ende Juni die nächste überweisung aus dem Hilfsprogramm von EU und IWF erhalten. Die Gefahr eines Zahlungsausfalls ist damit vorerst abgewendet. Gleichzeitig stellt die Euro-Gruppe dem Land ein zweites Rettungspaket in Aussicht.
Die Euro-Gruppe plant nach den Worten ihres Vorsitzenden Jean-Claude Juncker ein zweites Rettungspaket für Griechenland. Zudem sei die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem laufenden Hilfsprogramm über 110 Mrd. Euro gesichert, teilte der luxemburgische Ministerpräsident am Freitag mit. Die für Ende Juni geplante überweisung war zeitweise in Frage gestellt worden, weil der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Blockade drohte. Nach Angaben Junckers steht der Auszahlung der Tranche in Höhe von 12 Mrd. Euro aber nichts mehr im Weg. Der Euro stieg erstmals seit Wochen über 1,46 Dollar.
über ein zweites Rettungspaket wird seit Wochen spekuliert. Die griechische Zeitung "Kathimerini" meldete am Freitag, Athen könne auf zusätzliche Notkredite in Höhe von 30 bis 40 Mrd. Euro von EU und IWF hoffen. Juncker nannte keine Summe.
Rückkehr auf die Finanzmärkte rückt in weite Ferne
Das bisherige Hilfsprogramm hat die Märkte nicht beruhigen können. Die Hoffnung, Griechenland werde sich ab 2012 wieder zu erträglichen Bedingungen an den Märkten refinanzieren können, wurde enttäuscht. Deshalb wird jetzt über ein neues Rettungspaket verhandelt. Juncker betonte, Bedingung dafür sei, dass sich der private Sektor auf freiwilliger Basis beteilige.
Laut "Kathimerini" könnten Inhaber griechischer Staatsanleihen dazu aufgerufen werden, die Einnahmen aus auslaufenden Anleihen in neue Griechen-Bonds zu reinvestieren. Damit wäre Athen sicher, bei einer Rückkehr an die Finanzmärkte Abnehmer für seine Anleihen zu finden.
Unklar ist noch, wie die Gläubiger - in erster Linie handelt es sich um Banken und Versicherungen - zu einer solchen Selbstverpflichtung bewogen werden sollen. Die Europäische Zentralbank hat allerdings Zustimmung zu dem Modell signalisiert - und sie hält nach Einschätzung von Analysten so viele griechische Staatsanleihen wie kein anderer einzelner Investor. Auch für griechische Banken könnte eine Selbstverpflichtung zur Unterstützung der eigenen Regierung interessant sein, weil eine Lösung des Schuldendramas für die Institute überlebenswichtig ist. |
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