Märkte zittern vor EZB-Sitzung

suanc2008

Ökonomen warnen vor einer neuen Finanzkrise und fordern von der Zentralbank weitere Anleihekäufe. Am Donnerstag könnte es zu einer Entscheidung kommen.

Die jüngsten Marktturbulenzen drohen sich zu einer neuen großen Krise an den Finanzmärkten auszuweiten. "Wir stehen mittlerweile wieder ernsten systemischen Gefahren gegenüber", sagte Paul De Grauwe, Wirtschaftsprofessor an der Katholieke Universiteit Leuven. Auch Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank in London, warnte: Nach den anhaltenden Anleiheverkäufen in den vergangenen Tagen drohe eine Situation, in der die Märkte dysfunktional werden - also für eine Weile komplett losgelöst von harten Fundamentaldaten agieren. Die Sitzung am Donnerstag der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte entscheidend sein

Mittlerweile scheint klar: Auch die Rettungsaktion für Irland scheint die Märkte nicht zu beruhigen. Die Risikoaufschläge für irische Staatsanleihen liegen mittlerweile wieder über dem Stand, den sie vor der Rettungsaktion erreicht hatten.
Damit lastet nun viel Verantwortung auf den Schultern der europäischen Notenbanker, wenn sie am Donnerstag in Frankfurt zusammenkommen. Bereits im Mai hatte eine EZB-Sitzung für Diskussionen gesorgt. Damals tagte die EZB auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise und enttäuschte die Märkte, weil sie keine Signale für baldige Staatsanleihenkäufe gab. Einige Beobachter sehen dies als mitentscheidend dafür, dass sich die Lage dann so dramatisch zuspitzte. "Wenn die EZB mit Worten - gefolgt von Taten - signalisiert, dass sie bereit ist, durch Anleihekäufe entschlossen einzugreifen, kann das die Spannungen mindern", sagte Schmieding. "Wenn die EZB es will, kann sie diejenige sein, die den Teufelskreis bricht."
Damit wächst der Druck auf die EZB, den avisierten weiteren Ausstieg aus ihren Liquiditätshilfen zu vertagen. Bis vor wenigen Wochen war erwartet worden, dass sie am Donnerstag ankündigt, ihre Hilfen für die Banken Anfang 2011 weiter zurückzufahren.

Bei der monatlichen FTD-Zinsumfrage unter führenden Bankvolkswirten erklärte jetzt eine überwiegende Mehrheit, die EZB solle zunächst keine weiteren Schritte zur Rückführung der Liquidität im System ankündigen. Eine wachsende Zahl von Volkswirten glaubt, dass die EZB die Lage aktiv beruhigen sollte. Sie plädieren insbesondere dafür, dass die Notenbank in größerem Stil Euro-Staatsanleihen kauft. "Sie sollte diese Käufe erheblich ausweiten", sagte etwa Jacques Cailloux, Europa-Chefvolkswirt der Royal Bank of Scotland. Er geht davon aus, dass weitere rund 100 Mrd. Euro nötig sind. Bislang hat die EZB rund 67 Mrd. Euro für solche Anleihen ausgegeben.
Im EZB-Rat sind die Käufe aber heftig umstritten. Bundesbankchef Axel Weber hatte sich vor der Zuspitzung der Irlandprobleme dafür ausgesprochen, sie sofort zu beenden. Er sieht vor allem die Staaten in der Pflicht, zu konsolidieren und, wenn nötig, die Banken ihrer Länder zu stützen oder abzuwickeln.
Bereits die Diskussion über eine mögliche Pause beim Ausstieg dürfte heftig werden. Hardliner wie EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark haben zuletzt klargemacht, dass sie mit dem Ausstieg weitermachen wollen. Sie verweisen etwa darauf, dass sich die Geldmärkte erholt haben und die Wirtschaft solide wächst. Dagegen sagte Frankreichs Zentralbankchef Christian Noyer, die EZB werde ihre Hilfen so lange wie nötig aufrechterhalten - ließ aber offen, was das für die Sitzung am Donnerstag bedeutet.

suanc2008

上次救稀蜡EZB就反映迟缓, 最后领教了市场的威力, 这次不知道会不会一次通过.

Giraffe

看来欧元也要注水了