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New York (BoerseGo.de) - Vor mehr als zwei Jahren, bevor die Häuserblase im Jahr 2006 geplatzt war, hatte der renommierte Ökonom Gary Shilling davor gewarnt, dass zweitklassige Kredite wahrscheinlich das größte Finanzproblem für die Zukunft der US-Wirtschaft darstellen würden. Im Jahr 2007 hat er erklärt, dass der Häusermarkt die Wirtschaft herabziehen werde. Ein Jahr später kam seine Warnung vor einer ernsthaften Rezession, die das Jahr 2008 großteils überschatten würde. Jedes Mal lag Shilling damit richtig. Nunmehr sagt der Experte, dass im zweiten Quartal in den USA eine neue Rezession in der Folge der europäischen Rezession entstanden sei. Er erklärt dazu, dass dieses Mal die Rezession von früheren verschieden sei, da sie nicht durch steigende Zinsen oder einen weiteren Abschwung am Häusermarkt verursacht worden sei, sondern durch ein Nachlassen der Verbraucherausgaben in Folge eines schwachen Arbeitsmarkts. "Für drei aufeinander folgende Monate haben wir einen Rückgang der Einzelhandelsumsätze erlebt. Dies hat sich seit dem Beginn der Datenerhebung im Jahre 1947 neunundzwanzig Mal ereignet, wobei wir uns in siebenundzwanzig Fällen bereits in einer Rezession befanden oder im Bereich von drei Monaten davor", so Shilling. Er erwartet, dass die jetzige Rezession etwa ein Jahr dauern werde und dabei beim Wachstum eine Einbuße von 3,5 Prozent verursachen werde.
Nach seiner Einschätzung liegen die Dinge diesmal anders, da vieles, was normalerweise in einer Rezession nach unten geht, bereits dort angekommen ist wie der Häusermarkt. Strategien der Politik, die normalerweise zur Wiederbelebung der Wirtschaft helfen, sind nicht erkennbar. Die Fed kann die Zinsen nicht weiter senken, da sie bereits bei fast null liegen, auch wird der Häusermarkt kein Katalysator für Wachstum sein, so der Experte. Ein Punkt hat sich nach Ansicht von Shilling allerdings nicht verändert, dass nämlich bei der Wahl des Präsidenten die Wirtschaft das Thema Nummer ein sein wird. Vor der letzten Präsidentenwahl hatte Shilling gesagt, dass der Sieger der Präsidentschaftswahl nicht erneut gewählt werden wird, da die Wirtschaft immer noch schwach sein werde mit hoher Arbeitslosigkeit. Nunmehr sagt Shilling, dass er gerne eine bestimmte Partei in Washington am Ruder sehen werde, da dies die Chancen für Einschnitte bei Leistungsberechtigungen erhöhen und zur Wiedergewinnung des Vertrauens in Washington beitragen könne. Aber auch für diesen Fall meint er, dass es bis zu einer bereits auf dem Weg befindlichen völligen Entschuldung fünf bis sieben Jahre dauern werde, ehe es zu einer Erholung der Wirtschaft kommen werde. |
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