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Szenarien für den Notfall
Der stille Finne Rehn wiederholt gebetsmühlenartig: „Es gibt keinen Plan B.“ Er meint damit, dass es auf EU-Ebene keine verbindlichen Verabredungen für den Fall gibt, dass die Athener Parlamentarier das Papandreou-Paket blockieren und die neuen Kredite nicht fließen können.
Hinter den Kulissen werden jedoch Szenarien für diesen Katastrophenfall entworfen. Eines besteht darin, den konservativen Athener Oppositionsführer Antonis Samaras doch noch zu überzeugen, mit der Regierung bei dem Spar- und Privatisierungsprogramm von 78 Milliarden Euro an einem Strang zu ziehen und dann eine zweite Abstimmung zu haben.
Eine weitere Möglichkeit seien Notkredite aus dem Krisenfonds der wackelnden Eurostaaten (EFSF), den Griechenland bisher nicht in Anspruch nimmt. Es könnten auch einzelne bilaterale Kredite von Eurostaaten an Athen aus dem alten Hilfsprogramm von 110 Milliarden Euro vorgezogen werden, lautet eine überlegung in Brüsseler Hinterzimmern.
Bisher traten die Eurostaaten und der Internationale Währungsfonds (IWF) bei den Hilfsprogrammen für Krisenländer der Eurozone stets zusammen auf. Das könnte sich laut Experten im „Katastrophenfall“ ändern – notfalls müssten die Europäer alleine einspringen. |
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