Die japanische Regierung beschloss, den Atomkraftwerkbetreiber Tepco mit Staatsgeldern vor dem Untergang zu bewahren. Nun schnellt die Tepco-Aktie in die Höhe.
Nach der Ankündigung eines milliardenschweren Rettungsplans für den japanischen Atomkraftwerksbetreiber Tepco ist der Aktienkurs des Unternehmens heute weiter stark gestiegen. Im ersten Handelsabschnitt legten Tepco-Papiere an der Börse in Tokio gut 28 Prozent zu und verbesserten sich um 70 auf 319 Yen, dies entspricht beim gegenwärtigen Währungskurs etwa 3,34 Franken. Bereits am Dienstag waren die Aktien um mehr als 25 Prozent gestiegen.
Die japanische Regierung hatte zuvor beschlossen, einen Fonds einzurichten, um die mehr als 85'000 Opfer des Atomunfalls in Fukushima vor drei Monaten entschädigen zu können. Neben dem Staat sollen auch andere Energiekonzerne in den Fonds einzahlen. Das Parlament muss den Rettungsplan noch billigen. Dort wird starker Widerstand erwartet. Tepco-Aktien waren seit der Atomkatastrophe am 11. März um fast 90 Prozent abgestürzt, der Tiefststand wurde vor einigen Tagen mit rund 1,92 Franken erreicht.
Der Rettungsfonds soll rund 5000 Milliarden Yen (52 Milliarden Franken) umfassen. Analysten hatten allerdings allein die Entschädigungszahlungen für die Opfer auf umgerechnet etwa 105 Milliarden Franken geschätzt. Auf das Unternehmen kommen ausserdem Kosten für den Ausfall der Atomreaktoren und den Kauf von Erdöl für den Betrieb von Elektrizitätswerken zu. (ssc/AFP/sda) |